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  • Thomas Würgler
2020

2020, Dessauer

Der Werkstattbericht eines Polizeikommandanten

In Schule, Beruf und zahlreichen Weiterbildungen haben wir gelernt, wie man Entscheidungen trifft, und in Führungsseminaren hat man uns beigebracht, wie man Menschen führt. Wir kennen die Grundsätze menschen-orientierter Führung, die gängigen Methoden von Lagebeurteilung und Entschlussfassung und sind in Projektmanagement und Konfliktmanagement ausgebildet. Alles auf der Basis einer streng rationalen und sachlichen Denkweise. Das alles nützt auch, doch…

–    falsch waren die Prämissen: Unser Denken ist nicht streng logisch, es verläuft nicht linear in eine Richtung, und wir können nicht immer streng unterscheiden zwischen Sache und Gefühl. Die gelernte Theorie kann man ohne diese Vorbehalte nicht eins zu eins umsetzen.
–    überdies war die Theorie unvollständig: Die Rolle der Zeit in der Führungstätigkeit wurde kaum behandelt. Doch die Entwicklung geht überall immer rascher voran. Erfolgreich führen heisst heute, ständig zu überlegen, wie man sich am besten auf die Zukunft einstellt.
–    unerwähnt blieb das Ziel: In der Praxis zählt nicht die Methode, sondern nur die Wirkung. Schliesslich geht es darum, zu klären, was wir konkret zu tun haben, damit sich etwas in die Richtung bewegt, die wir anstreben.

Der Werkstattbericht eines Polizeikommandanten